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RKI Grafik Coronasymptome bei Kindern

kind UND CORONA

Das Wissen um die Auswirkungen und die Verteilung im Kindesalter wächst kontinuierlich. Das betrifft auch die Impfmaßnahmen. Daher kann auf Basis der bisher gewonnenen Daten noch kein abschließendes Bild gegeben werden. Empfehlungen können sich ändern.

Aus diesem Grunde haben wir uns entschieden, direkt auf das tagesaktuell gepflegte Informationsangebot des Robert-Koch-Instituts zu verlinken. 

Verzweifeltes Mädchen hinter einer Waage

ESSSTÖRUNGEN - SYMPTOME UND HILFE

Die Entwicklung von auffälligem Essverhalten hin zu einer krankhaften Essstörung ist schleichend. Wie so oft, ist es für eine erfolgreiche Therapie von großer Bedeutung, sehr früh in das Geschehen einzugreifen und Betroffenen die Unterstützung zukommen zu lassen, die ihnen in der jeweiligen Situation am besten hilft.

Doch was sind überhaupt krankhafte Essstörungen und wie unterscheidet man sie von sporadischen Abweichungen im Essverhalten, das bspw. im Verlauf der Corona-Pandemie durch das Wegfallen eines geregelten Tagesablaufs aufgetreten ist? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen kurzen Überblick zum Thema und hilft Ihnen dabei, Essprobleme bei ihrem Kind besser einschätzen zu können.

Übergewicht (Adipositas)
Übergewicht ist keine Essstörung. Wohl gibt es auch übergewichtige Kinder, die unter einer Essstörung leiden. Im Prinzip ist die Adipositas – so wird extremes Übergewicht medizinisch bezeichnet – lediglich ein durch das Ungleichgewicht von Zufuhr und Verbrauch von Kalorien vermehrtes Körper-Fettgewebe.

Magersucht (Anorexie)
Die Magersucht ist eine schwere Erkrankung. Einmal festgestellt, muss sie in jedem Fall behandelt werden, wobei die Therapie oft langwierig ist. Typisch für eine Magersucht ist ein oft rapider und starker Gewichtsverlust sowie anhaltendes Untergewicht. Die Betroffenen, etwa 90% sind Mädchen und junge Frauen, haben Angst davor zuzunehmen oder zu dick zu sein. Problematisch bei dieser schweren und lebensbedrohlichen Krankheit ist, dass die Diagnose oftmals erst spät getroffen wird. Zum einen haben die Betroffenen selbst eine realitätsverweigernde Einstellung zur Essstörung, zum anderen erhält das persönliche Umfeld erst durch die körperliche Veränderung der Patienten Anhaltspunkte für eine Intervention. Ursächlich für die Entstehung der Krankheit können viele Gründe sein, die sich teilweise auch wechselseitig beeinflussen. Zu nennen sind hier biologisch-körperliche Einflüsse, wie eine erbliche Veranlagung oder bereits in der frühen Kindheit gestörtes Essverhalten, psychologische Defizite, eine emotionale Instabilität und sicher auch das vorherrschende Schönheitsideal.

Die durch die Mangelernährung verursachten Gesundheitsschäden sind gravierend. Menschen mit Magersucht haben ein 5-fach höheres Risiko zu sterben, als gesunde Gleichaltrige. Die im Krankheitsverlauf auftretenden oder für die Entstehung der Magersucht verantwortlichen psychischen Krankheiten steigern das Suizidrisiko immens.

Bulimie
Es sind überwiegend heranwachsende und junge Frauen von Bulimie betroffen. Oft sind diese normalgewichtig, eher selten unter- oder übergewichtig. Typisches Merkmal der Bulimie sind Essanfälle, nach denen sogenannte gegenregulatorische Maßnahmen ergriffen werden, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Diese sind insbesondere das selbstverursachte Erbrechen, aber auch extreme Diäten, exzessiver Sport oder die missbräuchliche Verwendung von Abführmitteln und/oder Brechmitteln. Die Ursachen der Bulimie sind denen der Magersucht ähnlich. Oft geht der Bulimie eine anorektische Phase voraus oder wechselt sich mit Phasen der Magersucht ab.

Binge-Eating-Störung
Die Binge-Eating-Störung (Binge ist das englische Wort für Gelage) ist wie die Magersucht und Bulimie, eine komplexe psychische Erkrankung, zu der leider wenige Forschungserkenntnisse vorliegen. Die Betroffenen erleiden Ess- oder auch wahre Fressattacken und haben das Bedürfnis, große Mengen an Nahrung regelrecht zu verschlingen. Im Unterschied zu Magersucht und Bulimie werden jedoch keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen vorgenommen. Erkrankte haben demgemäß oft erhebliches Übergewicht und leiden unter Schamgefühlen oder depressiven Verstimmungen.

Mischformen
Mischformen sind die am häufigsten auftretenden Essstörungen. Sie liegen vor, wenn typische Symptome einer Essstörungen diagnostiziert werden können, die klassischen Kriterien der drei Hauptkrankheiten aber nicht vollständig erfüllt sind. Dennoch sind Mischformen in gleichem Maße ernst zu nehmen und müssen ebenso professionell behandelt werden.

Was tun?
Vertrauen Sie Ihrem Instinkt! Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Kind nicht normal isst oder stellen Sie Gewichtsveränderungen fest, die nicht zweifelsfrei erklärbar sind, dann sprechen Sie uns an. Das Team der Kinderarztpraxis Pick steht Ihnen beratend zur Seite und klärt behutsam und professionell, ob eine ernstzunehmende Essstörung vorliegt. Sofern die Diagnose zweifelsfrei feststeht, begleiten wir Sie und Ihr Kind im Rahmen einer individuellen Therapie, die an den Bedürfnissen und Erfolgsfaktoren orientiert ist.

Junges Mädchen schaut ins Handy

digitale medien bei kindern - einschätzung für eltern

Man muss den vielfältigen Möglichkeiten, die der Konsum digitaler Medien bietet, nicht ablehnend gegenüberstehen, um zu erkennen, dass neben deren Nutzen auch ein großes Risikopotenzial existiert. Insbesondere für Kinder und Jugendliche.
Dass ich als Arzt nicht auf die Vorzüge des digitalen Zeitvertreibs zu sprechen komme, sondern mich auf die negativen Auswirkungen fokussiere, hängt vor allem damit zusammen, dass sich die Zahl der diesbezüglich auffälligen Kinder und Jugendlichen in meiner Praxis merklich vergrößert hat.
Da das Phänomen „Medienabhängigkeit“ erst durch die rasante Verbreitung mobiler Hardware und sozialer Netzwerke ein gesellschaftlich relevantes Thema wurde, sind die vorliegenden Erkenntnisse recht neu.

Doch wo fängt das Problem an? Was ist vielleicht unerwünscht, jedoch nicht „schädlich“; wann und wie führt Medienkonsum zur Abhängigkeit und mit welchen Folgen?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) leitet die Diagnosestellung einer ernsthaften Problematik aus diesen Kriterien ab:

Kontrollverlust
Beginn, Häufigkeit, Intensität, Dauer, Beendigung und Art der Nutzung von Games / Social Media finden in einem unkontrollierten Rahmen statt

Bevorzugung
Es findet eine zunehmende Bevorzugung des Gamings / der Social-Media-Nutzung gegenüber anderen Lebensinhalten und Alltagsaktivitäten (z.B. Hobbies, Hausaufgaben) statt

Fortsetzung des Nutzungsverhaltens
Trotz negativer Konsequenzen, die auch dem Kind/dem Jugendlichen gewahr sind, wird das Gaming / die Social-Media-Nutzung in unverändertem Maß fortgeführt

Folgen
Sind die drei o.g. Kriterien einzeln oder zusammen fortgeschritten, kann bereits eine Störung persönlicher, familiärer, sozialer, die schulische oder berufliche Ausbildung betreffende bzw. anderer wichtiger Bereiche vorliegen.

Fest steht, dass sich in der Psychiatrie und Psychotherapie mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die Nutzung von Medien im Allgemeinen und dem Internet im Speziellen in einem klinisch relevanten Suchtverhalten münden kann: Es entsteht eine psychische Abhängigkeit.

Dass diese Erkenntnis keine Randnotiz aus der Welt der Wissenschaft ist, belegt eine von der Krankenkasse DAK initiierte repräsentative Studie zum Nutzungsverhalten 10- bis 17-Jähriger, die im Juli 2020 zusammen mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung vorgestellt wurde. Ergebnis: Fast 700.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland zeigen einen riskanten oder sogar pathologischen Konsum von Onlinespielen und sozialen Medien. Im Vergleich zum Herbst 2019 nehmen die Nutzungszeiten zu. Ein schwacher Trost wäre hier der Verweis auf die Corona-Lockdowns.

Empfehlungen zur Mediennutzung
Familien benötigen klare Regeln beim Umgang mit Medien! Eltern müssen ihre Kinder altersgerecht begleiten und wissen was und wie Medien von diesen genutzt werden. Dabei gilt: Je jünger die Kinder sind, desto weniger Raum sollen digitale Medien in ihrem Leben einnehmen. Säuglinge und Kleinkindern unter drei Jahren sollten überhaupt keine digitalen Medien konsumieren.

Das große Angebot an Ratgebern zum Thema im Internet zeigt, wie sehr die Problematik in unserer Gesellschaft angekommen ist. An dieser Stelle möchte ich eine Empfehlung für den Elternratgeber „Tipps für Eltern zum Thema Mediennutzung in der Familie“, herausgegeben von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, aussprechen.

Das PDF können Sie mit einem Klick auf den Button (unten) herunterladen. Ein gedrucktes Exemplar erhalten Sie auf Nachfrage auch gerne in meiner Praxis.

Früherkennung
In einigen Bundesländern hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in einem Pilotprojekt die Möglichkeit geschaffen, ergänzend zur Jugend-Vorsorgeuntersuchung 1+2 bei 12 – 17 Jährigen ein Screening durchzuführen, um eine drohende Sucht frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Auch wenn dieses Screening in Rheinland-Pfalz noch nicht durchgeführt wird, sind wir in der Kinderarztpraxis Pick dazu qualifiziert und in der Lage, kritische Mediennutzung zu erkennen und Eltern wie Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, die Gefahren einer Abhängigkeit abzuwenden.

Sprechen Sie uns darauf an!

HPV Impfstoff neben Spritze

WARUM MÄDCHEN UND JUNGEN EINE HPV IMPFUNG HABEN SOLLTEN

HPV ist die Abkürzung für Humanes Papillom-Virus. HPV-Infektionen gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Man unterscheidet das Virus in insgesamt 12 Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen. Anhaltende Infektionen mit Hochrisiko-Typen können in seltenen Fällen zu verschiedenen Krebsarten führen, u.a. zu Gebärmutterhalskrebs. Niedrigrisiko-HPV-Typen können Genitalwarzen auslösen.

In Deutschland erkranken trotz eines schon lange etablierten Früherkennungs-Programms jährlich etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Etwa 1.600 sterben jährlich.

Da es mittlerweile wissenschaftlich erwiesen ist, dass die Erkrankungen in nahezu allen Fällen durch Hochrisiko-HPV-Typen verursacht werden, ist die HPV-Impfung die wichtigste und wirksamste Methode, das Risiko einer Krebserkrankungen zu minimieren.  

Die Infektion mit HPV geschieht in den ersten Jahren der sexuellen Aktivität durch direkten Kontakt mit Haut und Schleimhaut von Scheide, Gebärmutterhals, Analregion oder Mund. Etwa 80% aller Frauen und Männer infizieren sich – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – mit HPV-Viren.

Während die deutliche Mehrzahl der Infektionen unbemerkt verläuft und innerhalb von 1 bis 2 Jahren folgenlos ausheilt, kommt es in wenigen Fällen in einem schleichenden, oft viele Jahre dauernden Prozess zur Ausprägung verschiedener Krebsarten.

Insbesondere durch die gynäkologischen Krebs-Früherkennungsprogramme ist es möglich, dass Krankheitsverläufe entdeckt und angehalten, oft auch geheilt werden können. Doch wenn die Erkrankung in einem späten Stadium erkannt wird, ist die Therapie oft mit risikobehafteten operativen Eingriffen verbunden.

Die HPV-Impfstoffe immunisieren geimpfte Jugendliche für lange Zeit gegen die in den Impfstoffen vertretenen HP-Virustypen an Haut und Schleimhäuten. Nach Sexualkontakt mit einer/m HPV-infizierten Partner/in kommt es in der Folge nicht zu einer Infektion mit diesen HPV-Typen und damit zu einem erheblich verringerten Risiko für spätere Krebserkrankungen.

Die Wirksamkeit der HPV-Impfstoffe gegenüber von HPV verursachten Krebsvorstufen beim Gebärmutterhalskrebs ist gut belegt und die Sicherheit wurde durch die Impfstoffsicherheitskommission der WHO nach der Verimpfung von weltweit mehr als 270 Millionen Dosen zuletzt im Jahr 2017 als sehr sicher bewertet.  

Wir empfehlen, die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 – 14 Jahren, also noch vor Beginn der sexuellen Aktivität und führen sie 2-mal im Abstand von 6 Monaten im Rahmen der Früherkennungs-Untersuchung U11 (mit 9-10 Jahren) oder der Jugendgesundheitsuntersuchung J1 (mit 12- 14 Jahren) aus.

Sprechen Sie uns gerne an – wir helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung!